Seit vielen Jahrzehnten ist David Coulthard eine Schlüsselfigur, wenn es darum geht, die Grenzen der Leistung im Rennsport auszuweiten. Als erprobter Rennfahrer, der zwischen 1994 und 2008 an den Start ging, hat er gesehen, wie der Sport wuchs und sich weiterentwickelte.

Dabei stand er 62 Mal auf dem Podium und gewann 13 Grand Prix. Wenige Menschen kennen die Welt des Rennsports so gut wie David Coulthard. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung auf der Rennstrecke verkörpert Coulthard die Always-on-Mentalität von AMG. Woche für Woche setzte David Coulthard alles daran, der Beste zu sein. Deshalb ist er einer der Gamechanger anlässlich des 55-jährigen Jubiläums von AMG.
In seinen vierzig Jahren Erfahrung, die er in der ein oder anderen Form auf der Rennstrecke verbracht hat – sei es beim Kartfahren oder in der Formel Eins – hatte Coulthard mehr als genug Zeit, um herauszufinden, was Leistung für ihn bedeutet, sowohl auf als auch abseits der Rennstrecke. Hinter dem Steuer begann all dies im Jahr 1994 bei seiner ersten Erfahrung für Williams in der Formel Eins. Nur ein Jahr später gewann er seinen ersten Grand Prix in Portugal.
In Coulthards Privatleben erwies es sich jedoch als Zwiestreit zwischen verschiedenen Mentalitäten, das richtige Gleichgewicht zwischen dem Rennsport und dem Alltag abseits der Strecke zu finden. Die Rennfahrerlegende erklärt, dass man auf dem Fahrersitz, mit dem Helm auf dem Kopf, sich nur auf die Leistung konzentriert und völlig darauf fokussiert ist, so schnell zu fahren wie möglich – es gibt keine Alternative und ein mittelmäßiges Ergebnis ist keine Option. Doch der Alltag schien mit den hohen Standards und der Entschlossenheit, die in der Welt der Autorennen an den Tag gelegt werden, nicht mithalten zu können. Für Coulthard kam ein normaler Lebensstil nicht annähernd an das Gefühl und die Erwartungen des Motorsports heran. Optimale Leistung wurde zu einer ständigen Denkweise, die sich nicht so leicht abschütteln ließ.
In vielerlei Hinsicht sind AMG und David Coulthard das perfekte Paar – für beide steht die Leistung im Mittelpunkt von allem, was sie tun. Es ist zwar nicht wirklich schwer, Menschen zu finden, die an die gleichen hohen Standards glauben, David hat jedoch AMG über die Jahre wachsen gesehen und weiß, was es braucht, um seine Position zu halten und der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein.
„Das 55-jährige Jubiläum von AMG steht für diesen menschlichen Ehrgeiz“, erklärt er in unserem 55 Years Gamechangers Video. „Diesen Spirit hat es gebraucht, um einen normalen Viertürer von Mercedes zu nehmen, auf die Rennstrecke zu bringen und den Leuten zu zeigen, was möglich war.“

Wir haben uns mit David Coulthard hingesetzt, um mehr über die Anfangszeit seiner Karriere herauszufinden, was Leistung ihm im Laufe seines Lebens bedeutet hat und wie die Zukunft des Motorsports aussehen könnte ...
Wie würden Sie die Anfangszeit Ihrer Karriere beschreiben?
Zu Beginn meiner Karriere drehte sich alles um Sehnsüchte und Träume und darum, meinen Weg an die Spitze zu finden. Und das hat schließlich dazu geführt, dass ich Testfahrer für Williams geworden bin. Und nach meiner Zeit als Testfahrer für Williams bin ich deshalb zu McLaren Mercedes gekommen. Dort habe ich neun Jahre meiner Karriere verbracht und die Beziehung aufgebaut, die mich noch heute mit der Marke verbindet.
Sie haben erwähnt, dass es in der Mitte Ihrer Karriere leicht war, sich so zu fühlen, als würde ein normales Leben nicht mit dem Leben auf der Rennstrecke mithalten können. Was meinen Sie damit?
Wenn man in der Welt der absoluten Leistung und des absoluten Verbesserungswillens aufwächst, merkt man, wie oft im Alltag Mittelmäßigkeit akzeptiert wird. Aber das muss nicht so sein. Zum Beispiel erwarten wir, dass ein Zug, ein Flugzeug oder ein Bus seine Reise pünktlich beginnt. Gleichzeitig nehmen wir es aber gleichgültig hin, dass ein Gasversorger irgendwann zwischen 10 und 12 einen Techniker schickt. Das muss nicht so sein, aber wir haben es akzeptiert. Und daraus entsteht eine Kultur in der die Leute sagen, ich komm‘ halt so gegen 10 bis 12, denn das ist das Fenster, das zugelassen wurde. Wenn man sich die Formel Eins anschaut, oder irgendeine Form des Motorsports, oder Sport im Allgemeinen, dann sind alle an ihrem Platz und bereit für den Start, wenn die Pfeife ertönt oder die Lichter ausgehen. Und so kann man auch leben.
Wie hat sich Ihre Vorstellung von Leistung im Laufe Ihrer Karriere verändert?
Wenn man in einer Welt aufwächst, in der man einfach das akzeptiert, was um einen herum passiert, dann wird das zur Realität. Wenn man aber in den Sport eintaucht und mit ambitionierten, fokussierten Leistungsträgern zusammenarbeitet, bringt das den eigenen Ehrgeiz zum Vorschein. Man möchte mehr erreichen, man möchte kreativer sein. Jemand mit der Haltung „Es ist jetzt kurz vor Fünf an einem Freitag, ich kümmere mich am Montag darum“ – jemand, der so denkt, wird in einem Sport wie der Formel Eins nicht überleben. Er oder sie muss denken: „Aha, ich habe eine Idee. Ich weiß, dass es kurz vor Fünf an einem Freitag ist, aber ich werde nicht aufhören, bis ich diese Idee ausgearbeitet habe.“ Und diejenigen, die das tun, liefern das Ergebnis dann am Montagmorgen, im Gegensatz zu den anderen, die dann erst damit anfangen, nach einer Lösung zu suchen. Und damit hat man einen enormen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
Allgemein gesagt: Was kann Ihrer Meinung nach die Formel Eins bewegen?
In den Worten von Nelson Mandela: „Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen.“ Ich denke, dass die Formel Eins, neben anderen Sportarten, diese Fähigkeit besitzt. In letzter Zeit haben wir einen Zuwachs an jungen Menschen erlebt, die den Sport verfolgen. Und ich denke, dass er die Kraft hat, die Technik voranzutreiben – ein großer Teil der Technik, die wir in der Formel Eins entwickeln, ist ein Kind der Notwendigkeit und des Strebens nach Leistung. Und wenn man etwas hat, das eine starke Leistung erbringt, ist es so viel einfacher, es zuverlässiger zu machen, als die Leistung von etwas zu steigern, das zuverlässig ist. Deshalb denke ich, dass die Formel Eins die Entwicklung der Automarken vorantreibt. Und Unternehmen wie Mercedes Benz und Mercedes-AMG fahren seit Jahrzehnten in der Formel Eins mit, weil es der Marke noch so viel mehr bringt als nur Werbung.
Wie sieht die Zukunft des Rennsports Ihrer Meinung nach aus?
Ich denke, dass der Wunsch der Menschen, sich im Wettkampf Rad an Rad zu messen, niemals verschwinden wird. Ich denke, dass Freiheit, die aufgrund von Fähigkeiten entsteht, unglaublich viel Freude schenkt – egal, ob es ein Kind ist, das lernt, die Pedale zu betätigen, oder erwachsene Männer und Frauen, die sehen, wie die Lichter ausgehen, und sich dann ins Rennen stürzen. Ich denke, dass der Rennsport weiterhin die Zukunft der Mobilität für uns alle gestalten und Lösungen für eine nachhaltigere Mobilität entwickeln wird. Aber wir werden nicht bald alle Zug und Bus fahren. Das funktioniert für die Welt einfach nicht. Es funktioniert für bestimmte Orte, zum Beispiel in den Städten. Aber die Welt ist sehr vielfältig und sehr weitläufig. Deshalb wird das Auto immer etwas sein, für das sich die Menschen entscheiden, wenn sie die Wahl haben. Und warum würde man sich für das Zweitbeste entscheiden, wenn man das Beste haben kann?