Interview mit Fotograf und Regisseur Jordan Rossi

Celebrate The Journey x Jordan Rossi

Jordan Rossi fotografiert ein Model
Jordan Rossi fotografiert ein Model

Jordan Rossi ist der Regisseur und Fotograf, der kürzlich unseren LGBTQIA+ Pridefilm gedreht hat. Als Teil der LGBTQIA+ Community beschäftigt er sich in seiner Arbeit mit Themen, die queeren Menschen am Herzen liegen. Mit uns sprach er darüber, wie Marken die LGBTQIA+ Community unterstützen können.

Erzählen Sie uns etwas über das Konzept der AMG Pride-Kampagne – was war es, das sie einfangen wollten?

Als ich an Bord des Projektes gekommen bin, wurde es mir als „Carpool Karaoke“ ohne Songs beschrieben. Stattdessen sollten Mitglieder der LGBTQIA+ Community über ihre eigenen Erfahrungen sprechen – auf eine sehr positive Art und Weise. Meine Reaktion darauf war: „Es ist toll, dass das Projekt nah am echten Leben sein soll, aber ich denke, wir können etwas noch Bedeutungsvolleres machen.“ Ich wollte einen Film drehen, der verschiedene Mitglieder der Community auf authentische Weise zeigt. Mit Blick auf dieses Vorhaben habe ich mir das LGBTQIA+ Quiz ausgedacht – eine unterhaltsame Art, etwas über LGBTQIA+ Geschichte zu lernen. Das ist sehr wichtig, denn darüber spricht kaum jemand, nicht einmal in den Schulen. Außerdem konnten wir auf diese Weise die authentischen Geschichten der Pride Protagonisten auf spontane und natürliche Weise erzählen. Wir wollten nicht einfach fragen: „Hey, wie ist es, trans zu sein?“ Mit dem Quiz konnten sie diese Themen aus eigener Initiative und in einem sicheren Umfeld ansprechen.

Welchen Aspekt von AMG wolltest du in dieser Kampagne vermitteln?

Wenn sich eine Marke mit dem Thema Pride beschäftigt, sollte es nicht ums Branding oder um ein Produkt gehen. Bei solchen Projekten sollte sich alles darum drehen, die LGBTQIA+ Community voranzubringen, zu unterstützen und ins Rampenlicht zu stellen. AMG hat diesen Menschen eine Plattform gegeben. Es ist wichtig, alle zu Wort kommen zu lassen. So konnten wir mit unserer Botschaft auch Menschen erreichen, die noch nicht viel über das Thema wissen.

Es war ein mutiger Schritt von AMG, die Reichweite der Marke zu nutzen, um für Aufklärung zu sorgen und queeren Personen eine Stimme zu geben. AMG hat sich als fantastischer Unterstützer erwiesen und viel Zeit, Arbeit und Ressourcen in das Projekt gesteckt. Das war von unschätzbarem Wert. Dabei geht es jedoch nicht darum, Autos zu verkaufen. Bei diesem Projekt ist das vorrangige Ziel, der Community eine Plattform zu bieten.

Inwiefern hat die Auswahl der Talente im Video die Botschaft der Pride verkörpert?

Das Casting für dieses Projekt war wirklich eine Herausforderung, da wir nur fünf freie Plätze hatten. Die LGBTQIA+ Community setzt sich aus so vielen unterschiedlichen Menschen mit verschiedenen sexuellen Orientierungen und Gender-Identitäten zusammen. Andererseits gehört das Casting aber auch zu meinen Lieblingsaufgaben. Ich hake beim Casting nie einfach nur Kategorien ab. Was mich anzieht, sind Menschen mit starken, faszinierenden Persönlichkeiten, die keine Angst haben, sich so der Welt zu zeigen, wie sie sind.

Die erste Person, an die ich beim Casting dachte, war Darkwah. Wir sind schon länger befreundet und haben mehrmals an gemeinsamen Projekten gearbeitet. Darkwah ist einer der wunderbarsten Menschen, die ich kenne. Ich weiß, dass ich als Regisseur Darkwah jederzeit bitten kann, über ein bestimmtes Thema zu sprechen, und immer eine freundliche und einfühlsame Antwort erhalten werde.

Als wir die Besetzung zusammengestellt haben, hatte ich den Eindruck, dass sie die Rolle von AMG als Gamechanger widerspiegelt.

Ein Model sitzt vor einem Mercedes-AMG Fahrzeug
Ein Model sitzt vor einem Mercedes-AMG Fahrzeug
Jordan Rossi
Menschen mit einer charismatischen Persönlichkeit, die sich trauen, die Spielregeln zu brechen – das hat sehr gut zu AMG gepasst.
Jordan Rossi fotografiert ein Model


Welche häufigen Fehler machen Marken Ihrer Meinung nach im Umgang mit der Pride?


Jedes Mal, wenn sich eine Marke eine Community zunutze macht, um ihre Produkte zu verkaufen, wird sie zu einem scheinheiligen Verbündeten. Das ist nicht länger ein echter Versuch zu helfen. Im Grunde wird die Community oftmals genutzt, um ein Produkt gewinnbringend zu verkaufen. Es gibt viele Marken, die das jeden einzelnen Pride Month so machen. Bei der Pride Month Kampagne von AMG ging es nicht darum, ein Produkt zu verkaufen oder sich bei der Community anzubiedern. Es ging darum, persönliche Geschichten aus der Community zu präsentieren.

Wenn Marken anlässlich des Pride Month ihr Logo in Regenbogenfarben tauchen, ist das meiner Meinung nach gut für die Sichtbarkeit und um Solidarität mit der LGBTQIA+ Community zu zeigen. Aber es sollte auch etwas hinter dem Logo stehen. AMG hat Inhalte produziert, die authentische Geschichten hinter der Regenbogenflagge zeigen. Wir brauchen mehr als nur bunte Logos. Ich kenne die Markenwerte von AMG. Die Marke springt nicht nur auf fahrende Züge auf, sondern ist ein echter Vorreiter. AMG wollte die Community wirklich unterstützen und voranbringen.

Jordan Rossi
Als Regisseur und Mitglied der LGBTQIA+ Community bedeutet mir das sehr viel.

Was hoffst du, welche Wirkung die AMG Pride-Kampagne für 2022 bei den Menschen entfaltet hat?

Ich denke, es wäre großartig, wenn sich jemand das Video ansieht, ein bisschen recherchiert und dann zu einem Verbündeten wird. Und von Mitgliedern der LGBTQIA+ Community wäre es eine tolle Reaktion, wenn sich jemand den Film ansieht und denkt: „Oh, darin erkenne ich mich selbst wieder.“ Und zum ersten Mal fühlen sie sich wirklich gesehen und verstanden. Für mich wäre es fantastisch, wenn jemand dadurch das Gefühl bekommen könnte: „Ich bin so in Ordnung, wie ich bin“.

Welche Momente sind Ihnen vom Dreh in Erinnerung geblieben?

Beim Casting war es sehr schwer, die richtigen Leute zu finden. Als ich meine Besetzung dann endlich zusammengestellt hatte, war ich absolut davon überzeugt, die perfekte Wahl getroffen zu haben. Und AMG hat mir sein Vertrauen geschenkt. Bei unserer ersten Aufnahme haben wir dann Darkwah und Marcus gefilmt und ich hörte aufmerksam ihrer Unterhaltung zu. Von Anfang an war ihr Gespräch unterhaltsam, spannend und bedeutungsvoll. Das hat mich unglaublich glücklich gemacht, denn alle konnten sehen, warum ich mir bei der Besetzung so sicher war. Nicht nur als Regisseur, sondern auch als Mitglied der LGBTQIA+ Community war das ein wichtiger Moment für mich.

Ein Portrait von Jordan Rossi
Ein Portrait von Jordan Rossi

Für die Pride haben unterstützende, wohltätige oder repräsentative Inhalte eine wichtige Bedeutung. Was sollten die Menschen im Zusammenhang mit der Pride nicht aus den Augen verlieren?

Ich denke, es ist sehr wichtig, die Pride zu feiern, denn sie ist eine Erinnerung daran, wie weit wir schon gekommen sind. Gleichzeitig ruft sie uns ins Gedächtnis, was noch alles vor uns liegt. Wir müssen immer noch kämpfen, auf die Straße gehen und aktiv werden. Wir müssen mehr Sichtbarkeit schaffen, um die Rechte zu bekommen, die uns immer noch fehlen.