Historisches Foto aus den Achtzigern

Der andere Aufrecht

In der Welt der Performancefahrzeuge ist der Name Aufrecht weithin bekannt. Besucher der Motorenmanufaktur in Affalterbach stehen vor einem mannshohen Foto von "Herrn Aufrecht". Das Foto im Eingang der Motorenmanufaktur zeigt allerdings nicht den AMG-Gründer.

Wenn Gäste bei der Werksführung in Affalterbach die Motorenmanufaktur besuchen, liegt der Fokus natürlich auf den aktuellen Motoren und dem "One Man, One Engine"-Prinzip. Beim Betreten des Gebäudes gilt der Blick aber zunächst einmal der Historie. Alle Besucher bleiben vor einem lebensgroßen Foto stehen. Es zeigt zwei Männer, die Motoren bauen. Rechts Motorenmechaniker Daniel Brysch beim Bau des aktuellen Vierzylinders, links eine historische Aufnahme von Anfang der Achtzigerjahre. Darauf arbeitet Friedrich Aufrecht, der jüngere Bruder des Unternehmensgründers Hans Werner Aufrecht, an einem M110. Dieser Sechszylindermotor wurde in vielen Baureihen eingesetzt, vom SL über die E- bis zur S-Klasse.

 

Von der Gründung bis zur Rente war Friedrich Aufrecht im Unternehmen tätig, leitete als Meister den Motorenbau und war bei Rennen für alles zuständig, was mit den Motoren zu tun hatte. "Was Erhard Melcher im Kopf hatte, hat Friedrich Aufrecht umgesetzt", beschreibt es AMG-Archivar Michael Clauss, der in seiner Anfangszeit bei Friedrich Aufrecht arbeitete. "Er war sehr streng, aber man hat sehr viel bei ihm gelernt."

Friedrich Aufrecht wäre sicher überrascht, sein Foto an so prominenter Stelle zu finden. "Er stand ja nicht im Kundenkontakt wie sein Bruder", erzählt Michael Clauss, "er arbeitete lieber im Hintergrund." Alles Dinge, die er mit dem jungen Motorenmechaniker auf dem Foto gemeinsam hat.

"Es ist lustig, in die Motorenmanufaktur zu kommen und mich an der Wand zu sehen", lacht Daniel Brysch. Er nimmt es mit Humor, wenn seine Kollegen ihn damit aufziehen, er sei nun halt der "Vorzeigemechaniker".

Das Foto entstand bei den Aufnahmen zur Eröffnung der neuen Produktion des Vierzylindermotors 2019. Diese neue Fertigung kombiniert Ansätze der Industrie 4.0 mit der AMG typischen Manufaktur. Der neue Produktionsbereich sorgte in Fachkreisen für Aufsehen und wurde als "Fabrik des Jahres 2019" ausgezeichnet.

Seit acht Jahren baut Daniel nun bei AMG Motoren. Inzwischen ist er Springer und kennt sich bei den Vier- wie bei den Achtzylindermotoren bestens aus. Sein erklärter Lieblingsmotor ist der M178 des Mercedes-AMG GT R (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 13,1 l/100 km | CO2-Emissionen kombiniert: 299 g/km | Emissionsangabe [1]).

"Es ist das Topmodell unter unseren Sportwagen - abgesehen vom Black Series (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,8 l/100 km | CO2-Emissionen kombiniert: 292 g/km | Emissionsangabe [1]). Wenn da der eigene Name draufsteht, das macht einen stolz." Aber auch alle anderen Motoren zu bauen, mache ihm immer noch Spaß, versichert der 33-Jährige. "Zur Routine wird es nie. Ich finde es schön, wenn man mit der Zeit Übung bekommt und auch die komplexeren Abläufe leicht von der Hand gehen."

AMG begrüßt seine Gäste

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AMG begrüßt seine internationalen Gäste gebührend: Wer zu einer Werksführung nach Affalterbach kommt, erkennt schon von weitem, dass er erwartet wird: An den Fahnenmasten vor dem Showroom wehen die Nationalflaggen der Besucher.

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