Die schwarze Plakette

Die Mechaniker des Black Series

Black Series Mitarbeiter vor den schwarzen Plaketten

Schon von Beginn an wurden in Affalterbach Motoren von Hand gebaut. One Man, One Engine lautet das Prinzip, und seit 2002 wird es gut sichtbar dokumentiert mit der Plakette auf dem Motor.

An der "Wall of Fame" in der Motorenmanufaktur präsentiert AMG die Plaketten aller derzeitigen Motormechaniker*innen. Die meisten Plaketten sind silberfarben. Nur ganz oben prangen mehrere Unterschriften auf schwarzem Grund.

Diese schwarzen Plaketten stehen für die exklusivsten Antriebe von AMG: die Black Series-Motoren. Diese sind noch performanter als Serienmotoren und werden mit spezifischen Komponenten gefertigt – der aktuelle Mercedes-AMG GT Black Series Motor beispielsweise hat eine flat-plane Kurbelwelle, andere Nockenwellen und Twin-Scroll-Turbolader, um nur einige Teile zu nennen.

Handverlesen sind alle Mechaniker, die bei AMG Motoren bauen. Und dreizehn von ihnen wurden zum Black Series-Mechaniker ernannt. Bei der Auswahl gab Erfahrung den Ausschlag, und bei gleicher Qualifikation das Los.

Salih Denizer und Jannick Franzmann gehören nun auch zur Black Series-Riege. "Das macht mich unglaublich stolz", sagt Salih Denizer (41). "Wenn ich bei der Arbeitseinteilung sehe, dass ich heute Black Series baue, bekomme ich regelrecht Herzklopfen." Jannick Franzmann (28) nickt: "Und wenn man dann auf der Straße so ein Auto sieht, denkt man 'da könnte mein Name auf dem Motor stehen'. Das ist einfach etwas ganz Besonderes."

Mechaniker beim Motorbau
Mechaniker beim Motorbau

Ins Schwärmen geraten die beiden übrigens ganz generell, wenn sie von ihrer Arbeit sprechen. Wie alle Black Series-Motormechaniker bauen sie auch Motoren für "normale" AMGs – mit silberfarbener Plakette und genau der gleichen Sorgfalt und Leidenschaft.

Beide sind ausgemachte Autofans, für die ein Traum in Erfüllung ging, als sie bei AMG anfangen konnten. "Meine erste Station war der V12", erzählt Salih. "Als mich der Meister am ersten Tag herumführte und ich sah, wie sauber hier alles ist, fehlten mir die Worte."  

Motorenbau bei Mercedes-AMG
Motorenbau bei Mercedes-AMG

Jannick startete beim M156, dem 6,2-Liter Sauger.  Inzwischen fährt er selbst einen Mercedes-AMG C 63 mit diesem Motor. Er ist Springer, beherrscht also Vier- und Achtzylinder und hat sich zudem für den Kalttest qualifiziert, mit dem die fertigen Motoren geprüft werden.

Auch Salih besitzt eines seiner Traumautos: einen Mercedes-AMG C 43, den er einem Meisterschulkollegen abgekauft hat. Irgendwann kommt vielleicht noch eine Mercedes-AMG E-Klasse Limousine dazu, ein W212 mit dem 6,2-Liter-Motor. "Design, Motor, Sound – da stimmt einfach alles", findet er.

Mercedes-AMG Werkstatt von innen



Die erfahrenen Kfz-Mechatroniker haben jeder schon weit über 1.000 Motoren gebaut. Da war es Ehrensache, sich rasch und sorgfältig auf die leistungsstärksten aller AMG-Motoren einzuarbeiten. "Nicht nur viele Teile sind anders, sondern auch einige Werkzeuge", erklärt Salih. Wie seine Kollegen baut er jeden Motor, als wäre es der eigene.

Und wie die anderen Mechaniker freuen sich auch Salih und Jannick, wenn sie die Menschen kennenlernen, die ihre Motoren fahren. "Toll ist, wenn die Kunden uns Fotos ihrer Autos zeigen, wenn man sieht, wie sie strahlen und sich freuen. Das ist für uns als Mechaniker auch ein besonderer Moment", berichtet Jannick. Er wüsste gerne, was ein Kunde wohl empfindet, wenn er einen Black Series besitzt "Dass das nur eine Wertanlage ist, kann ich mir nicht vorstellen." Die Chancen stehen gut, dass er diese Frage einem "seiner" Black Series-Kunden stellen kann. Derzeit ist wegen COVID-19 das "Meet and Greet" bei den Werksführungen zwar nicht möglich. Aber sobald die Pandemie abgeklungen ist, können die Kunden mit etwas Glück wieder ihre Mechaniker kennenlernen.

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