Motorsport und AMG gehören zusammen wie Sonne und Sommer, Straßenverkehr und Hupen, Motor und Öl. Wir entführen Sie in die bunte Welt des Rennsports und zeigen Ihnen seine kreativsten Facetten. Vier Räder, drei Räder, ein Käse? Erfahren Sie alles über unsere skurrilsten Rallyes der Welt.
Seit Anbeginn der Zeit hat es einen besonderen Reiz, sich in Wettkämpfen zu messen und zu ermitteln, wer als Bester über alle anderen triumphiert. Es gibt uns ein außergewöhnliches Gefühl und einen Adrenalinkick, von dem wir einfach nicht genug bekommen. Besonders häufig erleben wir das im Sport. Die dort ausgetragenen Wettkämpfe begeistern Fans rund um den Globus so sehr, dass daraus gigantische Events wie die Formel 1, die Olympischen Spiele und die Fußball-WM entstehen. Bei allen drei Formaten spielt unter anderem die Geschwindigkeit eine wichtige Rolle.
Als Freunde des Motorsports denken wir da natürlich sofort an mitreißende Rennen und dieses eine Rennen, das als besonderes Ereignis in die Geschichte des Motorsportengagements von AMG einging.
Die Rede ist -- natürlich -- vom 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, bei dem 1971 ein feuerroter Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 AMG die junge Marke über Nacht zu einem funkelnden Stern am Motorenhimmel macht. Ein klassisches Motorsportmärchen.
In diesem Artikel schauen wir über den Tellerrand hinaus und betrachten alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Unser wichtigstes Kriterium: It has to keep rollin’. Während dieser Suche sind wir auf einige der ungewöhnlichsten Wettrennen der ganzen Welt gestoßen. Viel Spaß beim Lesen. Wir sind schon ganz gespannt darauf zu erfahren, welche „Rolling Rallye“ Ihnen am besten gefällt und an welcher Sie eventuell bereits teilgenommen haben.
Rikscha Run
Lautes Hupen, wirbelnder Staub und aus allen Richtungen schnellen Motorroller, Fahrzeuge, Lkws und Busse auf einen zu. Willkommen in Indien, dem Land der Gewürze und rauen Straßen. Nirgends auf der Welt ist der Straßenverkehr wohl so chaotisch wie hier. Wer sich schnell, wendig und traditionell fortbewegen will, kommt an einer Motor-Rikscha nicht vorbei. In allen Formen und Farben ist das klassische Tricycle ein echter Hingucker und auf Indiens Straßen besonders für Touristen nicht mehr wegzudenken. Wer schon einmal in den Genuss einer lustig-wackeligen Fahrt gekommen ist, kann sich wahrscheinlich schwer vorstellen, wie die Rikscha in einem Off-Road-Rennen bestehen soll. Doch was den dreirädrigen Untersätzen an Pferdestärke fehlt, machen sie mit ihrer Stabilität wieder wett. Das erkannte auch der Gründer der „Adventurists“, Mr Tom, nachdem er sich auf seinem Indien Trip Hals über Kopf in die kleinen bunten Roadster verliebte. 2006 geht dann der erste Rickshaw Run an den Start und entwickelt sich zu einem absoluten Touristen-Highlight. Der Reiz besteht darin, dass es zwar eine Start- und Ziellinie gibt, alles andere jedoch in Ihrer eigenen Hand liegt.
Bürostuhl Bash
Eine der seltsamsten und wahrscheinlich kostengünstigsten Entwicklungen des Rennsports ist das Bürostuhlrennen. Hier kommt eine ganz besondere Art an Speed-Enthusiasten zusammen. Für die Teilnahme erforderlich sind ein Bürostuhl, ein umfangreiches Sicherheitspaket bestehend aus Helm, Knie- und Ellenbogenschützern sowie eine Priese Mut. In der Gestaltung und Fahrweise ist jeder Racer vollkommen frei. Erfahrungsgemäß ist jedoch eine liegende Position erfolgversprechend, auch wenn Fans der sogenannten Old-School-Variante lieber sitzend fahren. Als Rennstrecke dient eine 200 Meter lange abschüssige Straße, als „Motor“ halten Hände und Füße her. Dann heißt es mit artistischen Verrenkungen den Bürostuhl auf Kurs zu halten und ab geht die Post. Das ist manchmal gar nicht so einfach, sodass auch hier am Ende das gleiche Motto gilt, wie schon beim ersten automobilen Langstreckenrennen 1894 von Paris nach Rouen: Hauptsache ins Ziel kommen!
Bett Racing
Auf die Betten! -- Fertig? -- Los! Statt einer Mütze Schlaf bekommt man am Labor Day beim Great Grove Bed Race in Miami eher einen Adrenalinkick. Die Teilnehmer treten in Fünfer-Teams, bestehend aus vier Racern und einem Fahrer, in selbst konstruierten, fahrenden Betten gegeneinander an. Es gewinnt zwar das schnellste Team, es können jedoch auch die kreativen Köpfe mit ausgefallenen Dekorationen einige Preise einfahren. Eingebettet in Pyjama Pub Crawls, Hindernisläufen und kunstvollen Bettenparaden geht es bei dem Event nicht nur um die Geschwindigkeit, sondern auch um den Spaß und einen guten Zweck. Die dort gesammelten Spenden gehen direkt an ein lokales Jugendzentrum.
Cheese Chasing
Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich saftig-grüne Wiesen vor, eine hügelige Landschaft und Schafe, die verträumt auf den Feldern weilen. Nichts könnte diese Idylle stören – oder doch? Auf einmal rollt ein Käse vor Ihnen den Berg hinunter -- gefolgt von einer polternden, sich überschlagenden Menge an waghalsigen Überfliegern.
Wir befinden uns in Gloucestershire, einer Grafschaft im Südwesten Englands, genau genommen in Cooper’s Hill. Hier findet regelmäßig das viertägige Event “The Cooper’s Hill Cheese-Rolling and Wake” statt. Dabei rennen die Teilnehmer einem 3,5kg schweren Käselaib hinterher, der einen Hügel herunterrollt. Sieger ist die Person, die als Erstes den Käse erreicht. Neben Ruhm und Ehre winkt dem Gewinner außerdem ein Preis in Form eines aromatischen, butterigen Double Gloucestershire Käselaibs. Ein etwas ungewöhnlicher Vertreter im Rennsport, jedoch erfüllt der rollende Käse durchaus unsere Kriterien und hat sich deshalb seinen Platz verdient. Immerhin erreicht das Milchprodukt eine Geschwindigkeit von bis zu 112 km/h und lockt mit dieser Performance jedes Jahr tausende Zuschauer an.
Rasenmäher Race
Wer hätte das gedacht: Der zuverlässige Gartenhelfer hat richtig Power unter der Haube. 1973 im Lokal Cricketers Arms in Wisborough Green läuten große Worte wie „We need a cheap motorsport!“ und „Everybody has a lawn mower!“ den Beginn der Rasenmäherrennen ein. In diesem Jahr gründet sich die British Lawn Mower Racing Association (BLMRA). Bei dieser bodenständigen Art des Rennsports geht alles von handelsüblichen bis zu extrem modifizierten Versionen des motorisierten Rasenfriseurs an den Start. Ziel ist es, seinen Aufsitzmäher so schnell wie möglich über die Rennstrecke, vorbei an der Konkurrenz, ins Ziel zu bewegen. Dieser Sport ist nicht nur was für Heimwerker, sondern zieht auch echte Motorsportgrößen an. Sir Stirling Moss persönlich schwang sich erfolgreich auf einen Rasenmäher und gewann sowohl beim British Grand Prix, als auch beim 12 Stunden Endurance Rennen. Und auch Le Mans-Champion Derek Bell steht ganz oben auf der Siegerliste beim Rasenmäher Racing. Ob Sie und Ihr Rasenmäher hier auch bestehen?!